rituale ohne licht
seine stimme näherte sich meinen nackten armen.
ich neigte den kopf zur seite und betrachtete ihn. sonst bin ich stolz auf meine brüste; nun aber fand ich das dekolleté unpassend.
seine krawatte saß locker; die dunkle brille verdeckte einen großteil seines gesichts.
ich empfand eine schwäche für seine hände. sie könnten eine frau festhalten, ließen aber auch eine zärtlichkeit ahnen, die gut zu der stimme paßte.
ich stellte fest, daß alle am tisch uns in ruhe ließen. als hätten sie längst beschlossen, für wen
ich bestimmt bin.
meine hand lag auf dem tisch ohne jegliche absicht. er legte seine darauf und fragte, ob ich noch einen wunsch hätte.
ich schlug die beine übereinander, um die unruhe zu beschwichtigen, die sich in meinem körper ausbreitete. dann drückte ich seine hand. vielleicht wollte ich von meinen beinen ablenken, vielleicht auch ein zeichen setzen.
als der drink vor mir stand, legte ich seine hand auf meinen schenkel.
„jetzt stehe ich unter seinem schutz.“
wir zogen durch die straßen und aßen noch eine kleinigkeit. er hörte zu, und ich kam ihm näher. es war bereits nach mitternacht, als ich einem bedürfnis nachgab.
„mein herr, es ist zeit, daß wir aufbrechen.“
ein kahler raum mit einem tisch, in einer ecke ein stapel zeitungen. seine hand bestimmte einen stuhl für mich – ich nahm die hand an mich.
er ließ mich aus der ecke zeitungen holen und breitete sie auf dem parkett aus. als er meine
bluse öffnete, nahm er gleich die brüste, als fürchtete er, sie könnten verlorengehen –
ich schmiegte mich in seine bewegungen.
nachdem er jedes kleidungsstück auf den stuhl gelegt hatte, küßte er mich.
„du bekommst noch mehr.“ sein mund schlenderte weiter, wie auch seine hand über meinen
körper, als suchte sie etwas bestimmtes.
bald lag ich auf den zeitungen und wartete.
„ich will, daß du nichts hörst“, er küßte meine hände.
ich drücke sie auf die ohren und flüsterte etwas von mir. ohne ein weiteres wort nahm er mich, bis ich seinen namen rief.
hernach übernahm er meine hände, küßte sie und breitete sie aus.
„wie heißt du?“
ich nannte meinen namen und hielt mich an seinen schultern.
„ich bringe dich ins bett.“
als sei ich die blinde, führte er mich, deckte uns zu und fragte, ob ich in seine arme will. ich
wollte. ich wollte meine nase in seine achselhöhlen stecken.
bald schlief er ein. ich blieb dort, wo ich hingekrochen war und hörte seinen atem.
„morgen lese ich ihm die zeitung vor.“
als ich aufwachte, stand er mit der dunklen brille am fenster. seine hand wanderte über mein
gesicht und erfuhr, was sie wollte. schließlich legte sie sich auf meinen hintern und blieb dort. ich drückte mich an ihn und verlangte einen kuß.
wir tranken den kaffee aus einer schale. mit dem gesicht zueinander nippten wir abwechselnd
daran. dann legte ich seine hand auf meine taille. wir schwiegen und verharrten in dieser position. gemeinsam blickten wir aus dem fenster.
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