Nichts als vergessen . . .
Nichts als vergessen!
Den Wein zu Ende trinken
und das gesalzene Brot mit Öl voll tunken.
Die Augen schweifen lassen,
trunken von soviel Vielfalt
und die Horizonte absuchen mit der Sehnsucht nach
Nirwana.
Nichts als vergessen,
denn die Gedanken sind zu schmerzensreich,
Erinnerungen Qual
und die Gefühle Folter.
Nichts als vergessen
und sich voll saugen mit der Gleichgültigkeit
der Natur.
Habe ich jemals jemanden gekannt?
Geliebt? Nicht ich! Wann denn und wo?
Liegt nicht ein Gestern Äonen zurück?
Ist das Heute denn mehr als ein Wellenschlag
im unendlichen Meer des Vergessens?
Die Schritte, die wir tun
hinterlassen nur Spuren im Sand,
die verwehen,
und unsere Lieben überdauern nicht
das Grünen der Blätter.
Nichts als vergessen,
sonst sterben wir einen frühen Tod
von zu viel Schönheit, zu viel Leid ermordet.
Die Ordnung der Säulen dauert nicht.
Die Tempel zerstäuben im Wind.
Der Urwald überwuchert Ruinen
und Wüsten dorren aus den Wald.
Die Sonnen erkalten und werden
aufgesogen von anderen Massen
Nichts als vergessen,
denn die Ideen
füllen nur Lücken im Zeitenpuls
zwischen den Urexplosionen.
Nichts als vergessen
und im Tönen der Zeit,
den eigenen Ton vernehmen;
die Augen trunken und weit
taumelnd zwischen Illusionen.
Ein ganzes Jahr ...
Ein ganzes Jahr und nur
Novembertage,
die Nebel heben nicht sich von
den Fluren
und milchig bleich darüber hängt
das Sonnenlicht.
Ein ganzes Jahr nun daß ich die
verlorene Liebe trage,
wie eine Krankheit, die anhielt die
Uhren,
die mich befiel, die Sinne trübte
und die Sicht.
Ein stilles, langes Siechen bis
die Liebe
oder gar das Leben selbst
erlischt.
Gezeiten
Alle Zeiten lassen mich rückwärts hinter sich
und während ich lernend warte auf das Leben,
liegt es gelebt in der Vergangenheit.
Nicht eine Tat, die durchschnitt
den gordischen Knoten meiner Zweifel,
nur die Sehnsucht zittert noch
einer Zukunft entgegen.
Leben für und in den Tag allein
war mir nur selten vergönnt
oder der tröstende Schlaf einer sternklaren Nacht,
wenn alle Räder der Ordnung
ungefährdet in Chaos und Leere
ihre Kreise drehen
und die Zeit eine absolute
und heilende Größe zu sein scheint.
An den Wegesrändern der Straße der Zeit
liegen die toten, gestürzten Götter.
Ihre Kadaver immer noch umschwärmt
von unseren schmarotzenden Hoffnungen.
Doch in der Ausdehnung von Raum und Zeit
werden die Sterne und Götter seltener
und das Nichts ist der Tod
und der Tod ist das
Ende von Sein
und dahinter
liegt das
nicht
sein
von
Sein.
Der siebte Kreis der Hölle . . .
Es liegt dann keine Heilung an.
Die Leiden in immer neuer Wiederkehr,
der Mut versunken
und jeder Neubeginn,
birgt schon das Unheil und
die Zerstörung
allen Tuns
in sich.
Wenn unsre Lieben noch
vor der Erfüllung
die Pein des Endes
in sich tragen
und alles Seiende ist schon gewesen,
jedwede Form schon ausgeholt.
Durch sieben Höllenkreise hat
das Leben sich entleibt.
Im ersten Kreis
die Wahrheit hat
als Lüge sich enttarnt.
Im zweiten
Die Freude sich der
Traurigkeit ergeben.
Im dritten sich
die Lust der allzu täglichen
Gewöhnung
im vierten
fand der Liebe Sehnen
keine Herzen mehr,
Im fünften
Hat der strukturierte Geist
Dem Chaos nicht mehr standgehalten.
Im sechsten
hat der Körper,
Träger unseres Seins,
versagt.
Und letztlich hat
im siebten dann
das Sein sich selbst verleugnet,
um den Schmerzen zu
entgehen.
Im Ende war das Wort entleert!