Kiki Dimoula

Eine schwebende Frau

 

Es regnet . . .

Eine Frau hebt sich im Regen ab

allein

auf einem Balkon ohne Plan.

und der Regen ist wie das Erbarmen

und diese Frau ist

wie ein Sprung im Glas des Regens.

 

Ihr Blick dringt in den Regen,

tiefe Spuren des Kummers

füllt der Weg des Regens.

Sie sieht . . .

Ständig wechselnder Haltung

als sei etwas größer als sie,

etwas Unüberwindliches

stehengeblieben

vor ihrem Blick.

 

Zur Seite beugt sich ihr Körper,

nimmt an die Schräge des Regens

– einem mächtigen Tropfen gleich –

doch das Unüberwindliche harrt vor ihr aus.

und der Regen ist wie schlechtes Gewissen.

Sie sieht . . .

 

Wirft die Arme über das Gitter,

bietet sie dem Regen dar,

fängt Tropfen.

Deutlich ein Bedürfnis

nach greifbaren Dingen.

Sie sieht . . .

 

Und plötzlich,

als gäbe ihr jemand ein „Nein“,

will sie zurück.

Doch wohin –

 

schwebend wie sie sich abhob im Regen

und allein

auf einem Balkon ohne Plan.